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27 VON KATZEN IN BÄUMEN UND PONYS AUF KREUZUNGEN. Dass die Feuerwehr gerufen wird, um eine Katze aus dem Baum zu retten, ist eine oft wiederholte Szene in Film und Fern- sehen. Auch in der Realität gehen solche Meldungen über die 112 bei der Leitstelle ein. Diese entscheidet, ob ein Einsatz ge- rechtfertigt ist. Häufig macht sich das Tierteam aber zunächst ein eigenes Bild vor Ort, um über das weitere Vorgehen zu ent- scheiden. Eine kletterfreudige Katze befreit sich erfahrungsge- mäß meist von selbst, wenn man ihr etwas Zeit und Ruhe gibt. Wenn Gefahr in Verzug ist, muss das Team natürlich sofort handeln. Ein Grund kann zum Beispiel die Gefährdung des Straßenverkehrs durch entlaufene Tiere sein. In solchen Zu- sammenhängen wurden schon Schafe oder das bereits er- wähnte Zwergpony eingefangen und abtransportiert. Oftmals sind es auch ganz kleine Tiere, die sich den falschen Ort für ihre Abenteuer ausgesucht haben. Dann geht es nur darum, sie wieder in sichere Gefilde zu bringen. So transportierte das Team auch schon mal sechs Fledermäuse, die es sich im Schlafzimmer einer neu ausgebauten Dachgeschosswohnung in der Kölner Innenstadt gemütlich gemacht hatten. Sie wurden mit dem Kescher eingefangen und viele Kilometer weit entfernt wieder freigelassen, in der Hoffnung, dass sie die Wohnung nicht wiederfinden, denn Fledermäuse neigen dazu, wieder in ihre angestammten Quartiere zurückzukehren. GANZ NORMALE FEUERWEHRLEUTE. Einfühlungsvermögen und Nervenstärke bringen Einsatzkräfte der Feuerwehr berufsbedingt ohnehin schon mit, eine beson- dere Ausbildung darüber hinaus erfordert der Dienst mit dem WAS 900 Tiertransportfahrzeug nicht – hier arbeiten ganz normale Feuerwehrleute. Das meiste Wissen wird von älteren Kollegen an die jüngeren weitergegeben. Sie alle fahren die Einsätze mit dem Tiertransporter neben ihren „normalen“ Ein- sätzen im Löschzug, auf der Drehleiter, im Tanklöschfahrzeug oder im Rettungswagen. Der Tiertransport ist nur ein kleiner Teil des großen Aufgabenspektrums, aber es gibt verschiedene Schulungen mit Fachleuten zum Umgang mit aggressiven Hunden oder verletzten Raubvögeln. Auch eine Fortbildung zum Thema Reptilien in Zusammenarbeit mit dem Kölner Zoo wird ermöglicht. Die ausgebildeten Feuerwehrleute der Besat- zung des Tiertransportfahrzeugs können sehr gut einschätzen, wann Expertenrat erforderlich ist. So auch als eine 2,5 Meter lange Boa Constrictor am Baggerloch in Weidenpesch gesich- tet wurde. Nach Rücksprache mit einem Reptilienspezialisten wurde die Königsboa von den Feuerwehrleuten eingefangen und in einer speziellen Reptilienkiste, die standardmäßig im Fahrzeug ist, in sachverständige Obhut gebracht. FÜR ALLE FÄLLE GERÜSTET. Neben der Reptilienkiste ist das Tiertransportfahr- zeug auch mit Fangschlingen, Blasrohren, Leinen und vielen weiteren Geräten zum Einfangen und Transport von ganz unterschiedlichen Tieren aus- gestattet. Zwei verbaute Gitterboxen für die Unter- bringung von Hunden und Katzen lassen noch genug Raum für Tiere mit dem Stockmaß eines Ponys. Zur Ausstattung gehören natürlich auch fri- sches Wasser und, na klar, allerhand Futtermittel und Leckerchen.

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