WAS_SafetyFirst_5_23_DE

29 Berthold Raterink ist gleich dreimal Erster: Er war der erste Auszubildende des Unternehmens, später der erste Ausbilder für Mechatronik bei WAS, und er hat die erste Mechatronike- rin in der Grafschaft Bentheim ausgebildet. Drei Meilensteine, die nicht nur das schnelle Wachstum des Unternehmens, son- dern auch die Entwicklung des Ausbildungsberufs Mechatro- niker kennzeichnen. Als Raterink 1991 seine Ausbildung zum Elektroinstallateur anfing, gab es den Beruf des Mechatroni- kers so noch gar nicht. Was es jedoch bereits gab, waren die Aufgaben, die in das Berufsbild des 1998 eingeführten Aus- bildungsberufs gehören. Das war auch dem damaligen Ge- schäftsführer Karl-Peter Boddenberg sehr bewusst. Deshalb überzeugte er den damals 17-jährigen Berthold, der eigentlich eine Schreinerausbildung machen wollte, stattdessen Elektro- installateur zu werden. „Das Unternehmen brauchte Elektro- installateure, um richtig gute Fahrzeuge zu bauen. Schreiner gab es aus seiner Sicht schon genug. Da mein Interesse am Unternehmen größer war als meine Vorliebe für die Schreine- rei, war nicht viel Überzeugungsarbeit nötig. Die Vielfalt der Produkte, etwas Neues zu entwickeln und an Fahrzeugen zu arbeiten, die Menschenleben retten, hat mich damals schon angetrieben“, erinnert sich Raterink. EIN BERUF, FÜR DEN ES NOCH KEINE AUSBILDUNG GAB. Die Ausbildung zum Elektroinstallateur war eigentlich für den Baubereich vorgesehen, für das Handwerk fehlte noch ein ver- gleichbarer Ausbildungsberuf. Deshalb gehörte zu Raterinks Hauptaufgaben während der Ausbildung auch noch – ganz bautypisch – die Instandhaltung des Betriebsgebäudes. Aber auch Tätigkeiten wie das Verdrahten und Bauen der Fahrzeuge, die Komponentenfertigung in der Elektrowerkstatt, Schweißen und die Schlosserei waren Teil der Praxis. Diese Vielseitigkeit ist es auch heute, die junge Menschen für den Beruf des Me- chatronikers begeistert. „Wir haben auch eigene Werkzeuge hergestellt, die wir für die Arbeit brauchten. Einen Prüfkoffer haben wir auch entwickelt. Übrigens ein Projekt, das unsere Duale Studentin Christine jetzt in ihrer Abschlussarbeit weiter- entwickelt und verbessert“, zieht Raterink die Verbindung. ENTWICKLUNG UND ERFAHRUNG. Einiges ist also gleichgeblieben, viel hat sich verändert. Die Politik hat auf den Mangel mit der Zulassung des Ausbildungs- gangs Mechatroniker reagiert, es ist ein Dualer Studiengang entstanden, und aus dem Unternehmen mit 15 Angestellten ist die WAS mit gut 400 Mitarbeitern geworden. Berthold Rate- rink ist von Anfang an dabei, hat nach der Ausbildung noch den Elektrotechnikmeister draufgesetzt und die Ausbildung bei WAS im technischen Bereich mit aufgebaut. Er war es auch, der als Ausbilder den ersten Mechatroniker-Jahrgang betreut hat. Er hat inzwischen viele Abteilungen durchlaufen und das Unternehmen sozusagen von jeder Seite gesehen. Sein Wissen setzt er heute in der Arbeitsvorbereitung ein, wo er bei der Planung von seinen Erfahrungen profitiert. Für seine bestandene Ausbildung hat Raterink übrigens in den Neunzigern den gebrauchten froschgrünen Opel Kadett D des damaligen Inhabers bekommen. Ob das die Wieder- gutmachung für die verpasste Schreinerausbildung war? „Mit der Tischlerei befasse ich mich immer noch gerne in meiner Freizeit, aber beruflich bin ich mit der Entscheidung weiterhin zufrieden“, beruhigt uns Berthold Raterink. EINER DER ERSTEN : BERTHOLD RATERINK, EHEMALIGER AUSZUBILDENDER ZUM ELEKTROINSTALLATEUR.

RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NDYw