WAS_SafetyFirst_6_DE

12 Fehlerquelle finden. Dafür ist es wichtig, dass alle Ausbauer und Elektroniker Störzeiten eintragen, die zum Beispiel ent- stehen, wenn Möbel erst noch angepasst oder Kabel nach- gezogen werden müssen. Solche Dinge sind schnell behoben, aber wie geht die Koordinatorin mit Verzögerungen durch Lie- ferengpässe um, auf die sie erstmal keinen direkten Einfluss hat? „Klar, habe ich jetzt viel Verantwortung und nehme die Gedanken daran auch manchmal mit in den Feierabend, aber den Schlaf raubt mir mein Beruf nicht. Meistens kann die Pla- nung gemeinsam mit dem Projektleiter so angepasst werden, dass wir als Team trotzdem alles schaffen“, weiß Nadine Hille- brand aus Erfahrung und ergänzt: „Es gibt mal einfachere und mal aufwendigere Projekte, aber wenn am Ende alle Fahr- zeuge fertig zur Übergabe auf dem Hof stehen, bin ich jedes Mal stolz.“ Dass es motivierend ist, Fahrzeuge zu fertigen, die Leben retten, darin ist sich die Linienkoordinatorin mit ihren Kolleginnen und Kollegen einig. So verschieden die Bedürf- nisse und Fähigkeiten der einzelnen Persönlichkeiten im Team auch sind, am Ende sind sie alle auf einer Linie. Vom Detail zum Blick aufs Ganze Nach ihrer Ausbildung zur Tischlerin ist sie zunächst noch zwei Jahre zur Fachober- und Berufsoberschule (Technik) ge- gangen und wollte zunächst ein Studium in Aachen beginnen, das sie jedoch mit dem Gedanken abbrach, sowieso keine Führungsposition anzustreben. Dass sie jetzt doch ein Team koordiniert, bringt sie heute zum Schmunzeln: „Dass es sich durch den Einstieg über eine Leiharbeitsfirma bis zu diesem Punkt jetzt so ergeben hat, ist schon witzig. Ich habe mich eben weiterentwickelt. Zu Anfang war nur der Wechsel in die Festanstellung mein großer Wunsch. Ich wollte auch auf dem Papier zum Team gehören und hatte das Glück, dass mein Vorgesetzter sich dahingehend für mich eingesetzt hat.“ Auf diesen Schritt folgte der nächste und wo sie früher mehr als acht Jahre lang selbst an vielen Details geschraubt, ge- sägt und geklebt hat, behält sie jetzt den Überblick auf das große Ganze. Von Ihrem PC-Arbeitsplatz im ersten Stock mit Blick auf die Produktionslinie übernimmt sie die Personal- planung, überwacht Zeitpläne, den Fertigungsstatus und die Liste der benötigten Teile. Um Lösungen zu finden und Abläufe geschmeidig zu halten, steht sie im ständigen Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus Konstruk- tion, dem Einkauf und der Projektleitung. Die Kommunikation beschleunigt dabei seit ca. 1,5 Jahren die sogenannte Pro- duktionsapp. Wenn es irgendwo hakt, etwas nicht sofort so passt, wie geplant, legt sie dort digital einen Task an, auf den das Konstruktionsteam meist schon innerhalb der nächsten ein bis zwei Stunden mit einer Analyse oder direkt der pas- senden Lösung reagiert. Immer im Takt Obwohl zwei Vorarbeiter – einer für die Elektronik, einer für den Ausbau – in jeder Linie für Fragen bereitstehen, lässt sie es sich nicht nehmen, selbst immer wieder mal durch die Takte zu gehen und sich direkt mit ihrem Team auszutau- schen. Die Takte geben vor, wie lange einzelne Aufgaben an den Fahrzeugen dauern dürfen. Werden diese nicht eingehal- ten, muss Nadine Hillebrand klären, woran das liegt und die

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