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26 Ungefähr 6.250 km Luftlinie liegen zwischen der ugan- dischen Hauptstadt Kampala und der WAS Zentrale im niedersächsischen Emsbüren – keine Entfernung für Julius Nduguyangu Mugisha. Der CEO der LIMEAR Life Medical Rescue Services in Uganda hat schon im Rahmen seiner früheren Tätigkeiten für die Vereinten Nationen nahezu jedes Land der Welt bereist. Den Aha-Moment, der den Funken für sein eigenes Unter- nehmen zündete, hatte er dabei allerdings ganz in der Nähe, im niederländischen Den Haag. Während eines beruflichen Aufenthalts erkrankte er dort an ei- ner Atemwegsinfektion, die sich innerhalb weniger Tage zu ei- ner schweren Lungenentzündung entwickelte. So geschwächt blieb irgendwann nur noch das Wählen der Notrufnummer. Die Rettung kam in Form von gleich zwei hochausgestatteten Fahrzeugen, einem NEF und einem Rettungswagen, deren Be- satzung sofort die künstliche Beatmung starten konnten. Julius überlebte die brenzliche Situation nur dank des schnellen Ein- greifens und modernster Medizintechnik. Eine Erfahrung, die sein Leben veränderte. „Wäre die Rettung nicht innerhalb kürzester Zeit vor Ort ge- wesen, hätte ich es nicht geschafft. Das hat mich beeindruckt und das Rettungswesen in mei- nen Fokus gerückt. Ich dachte daran, wie die medizinische Versorgung in meinem Heimat- land Uganda orga- nisiert ist und wollte dazu beitragen, dort denselben Service an- zubieten“, schildert Julius die Ursprungsidee. Dass für ihn damals jede Sekunde zählte, kommt im Slogan der LIMEAR zum Ausdruck: „When every second counts!“ „Wir müssen ein Bewusstsein für die Be- deutung des Rettungswesens schaffen.“ Nur sechs Jahre später ist sein Medizin- und Ambulanzser- vice erfolgreich in Uganda etabliert. Er fing mit drei gebrauch- ten Rettungswagen aus den Niederlanden an, zwei davon waren WAS-Fahrzeuge. So kam die erste Berührung mit WAS zustande. Beeindruckend für Julius war die Qualität und Langlebigkeit der WAS Ambulanzen unter den erschwerten Bedingungen in Uganda. Ein WAS Fahrzeug ist als VIP/Inten- siv-Ambulanz im Einsatz. Heute, mit 15 Einsatzfahrzeugen und einem Team aus insgesamt 32 Disponenten in der Ein- satzleitstelle, Notfall- und Intensiv-Rettungssanitätern, Notfall- medizinern und Trauma-Ärzten bietet LIMEAR medizinische Services für Unternehmen, Organisationen und Privatperso- nen an. Dazu gehören neben der Notfallrettung auch Erste Hilfe Trainings, Medizinische Flugdienste, Interhospitaltrans- porte sowie Notfallunterstützung vor Ort für Großveranstal- tungen wie Konzerte oder Sport-Events, telemedizinische Be- treuung und Bereitstellung von medizinischem Fachpersonal. LIMEAR Ambulanzen werden in ganz Uganda eingesetzt: zur medizinischen Fernunterstützung verschiedener Unterneh- men, für Patiententransporte zwischen Krankenhäusern und vor allem als mobile Intensivpflegeeinheiten. Damit schaffte Julius Nduguyangu Mugisha Versorgungsstrukturen, die heute so in Uganda flächendeckend aufgebaut werden. „Der öffentliche Rettungsdienst befindet sich hier in einer Umstruk- turierung oder besser gesagt Optimierung. Das Bewusstsein für die Bedeutung des Rettungswesens ist noch nicht stark ausgeprägt. Ein Großteil der Bevölkerung weiß gar nicht, dass Ambulanzfahrzeuge nicht nur Patienten transportieren son- dern quasi Krankenhäuser auf Rädern sind und dass ihre Besatzungen noch mehr können als das, was in Krankenhäu- sern getan werden kann: das Krankenhaus zum Patienten zu bringen, anstatt den Patienten ins Krankenhaus zu transpor- tieren“, beschreibt Julius die Situation vor Ort und ergänzt: „Es ist uns während der Corona-Pandemie durch den wechseln- den Einsatz von drei Ambulanzfahrzeugen gelungen, einen Patienten drei Tage lang zu beatmen und seine Intensivver- sorgung mit dieser mobilen Lösung so durchzuführen, dass er überlebt hat. Das sind die Erfolge, für die sich all die Arbeit lohnt.“ Und davon wünscht sich Julius noch viel mehr, doch dafür muss noch einiges getan werden. Zum Beispiel bei der LIMEAR leistet Pionier- arbeit mit eigenen Leitstellen, effizienter Technik und einem gut ausgebildeten Team.