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8 Karriere bei der Flughafen Feuerwehr Düsseldorf Üben für den Ernstfall Neben regelmäßigem Dienstsport gehören zum Alltag der Retterinnen und Retter auch die täglichen Übungen, die das Führungsteam organisiert. Hier werden immer wieder ein- zelne Handgriffe, wie der Umgang mit Spineboard und Pati- ententrage oder das Überführen von der Drehleiter auf die Korbtrage geübt. Aber auch größere Szenarien werden wie- derholt. Darunter die Patientenrettung aus verunfallten Fahr- zeugen, die technische und medizinische Rettung bei Arbeits- unfällen der Flughafenhandwerker oder Behandlungen von Kreislaufproblemen oder Embolien bei Flugpassagieren. Hier unterscheidet sich die Arbeit am Flughafen etwas von der im Regelrettungsdienst außerhalb. Geübt werden schwerpunkt- mäßig Einsatzlagen, die im Einsatzbereich häufiger vorkom- men. Zum Beispiel ist die Wahrscheinlichkeit von Embolien oder Herz- Kreislaufproblemen bei Reisenden an Flughäfen höher. Aber auch Umweltschutzeinsätze, beispielsweise bei auslaufendem Treibstoff, gehören dazu. Kommunikationstest bestanden Trotz des spezialisierten Einsatzbereichs – isoliert ist die Feuer- und Rettungswache des Düsseldorfer Flughafens keines- wegs. Hin und wieder kommt es vor, dass das Flughafenteam bei freien Kapazitäten auch Einsätze im Stadtgebiet fährt. Zum Tagesgeschäft hingegen gehört die enge Zusammenar- beit mit der Berufsfeuerwehr der Stadt sowie internationalen Fluggesellschaften bei gemeinsamen Übungen. Der Airport ist einer von fünf benannten Notflughäfen in Deutschland für internationale Notlagen. Das heißt, die kommunikative Her- ausforderung muss im Ernstfall sitzen. Einen extremen Realitätstest hat die Kooperationsfähigkeit zuletzt während der Pandemie bestanden, als der erste Coronafall im nicht weit entfernten Kreis Heinsberg bestätigt wurde und der traditionelle Düsseldorfer Karneval vom SPD- Abgeordneten Karl Lauterbach als „Superspreader-Event“ eingestuft wurde. „Wir hatten damals bei den immer geringer werdenden Fluggastzahlen gleichbleibende Einsatzzahlen“, erinnert sich Frank Salomon, „Wir haben hoch aufgefahren, um bloß keinen Fehler zu machen und selbstverständlich jede Meldung, dass Patienten mit Symptomen im Anflug sind, sehr ernst genommen. Heute wissen wir, dass die größte Herausforderung die Materialbeschaffung war.“ Die Erfahrung daraus fließt direkt in die Organisation der Lagerung von Materialien wie Schutzmasken und Desinfektionsmittel ein. Da Infektionstransporte in die Zuständigkeit der städtischen Feuerwehr fallen, gibt es auch für dieses Szenario koopera- tive Übungen. Ein aktuelles Beispiel: Die Simulation der An- kunft eines Patienten aus Irland an Bord der Maschine einer norwegischen Fluggesellschaft. Nach Ankunft der Maschine wird der Patient mit dem Infektionsrettungswagen der städti- schen Feuerwehr zur Infektionsstation der Uniklinik Düssel- dorf transportiert. „Simuliert wird hier allerdings nur die Infek- tion“, erklärt Frank Salomon, „die Ankunft der Maschine, die entsprechende Logistik und Kommunikation, die Übernahme des Patienten, der Transport – das findet alles in der Realität statt. Sonst ergibt die ganze Übung keinen Sinn.“ Der Düsseldorfer Flughafen gehört nach dem Brand von 1996 zu einem der Vorreiter in Sachen Brandschutz auf Flug- häfen. Die Flughafenfeuerwehr übernimmt ihren Part, indem das Team jederzeit bestens ausgestattet und trainiert für den Einsatz ist. „Dennoch kann der Rettungsdienst auch am Flug- hafen nie wirklich Routine werden“, gibt der Brandoberins- pektor zu bedenken, denn „Schicksale gehen einem auch nach vielen Jahren im Beruf noch nah. Aber mit unserer Ar- beit einen echten Unterschied zu machen, ist auch ein Grund, warum viele Feuerwehrleute der Beruf schon seit Kinderta- gen fasziniert.“ Eine echte Chance, den Traumberuf Realität werden zu lassen: Das Team sucht Verstärkung!

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