15 Jahre WAS UK – kleines Team, großer Erfolg

2008 war das Jahr der weltweiten Wirtschaftskrise, die auch das Vereinigte Königreich hart getroffen hat. Aber es war auch das Jahr, in dem WAS UK seine Türen in den Midlands, dem zentralen Gürtel Großbritanniens, öffnete. WAS UK befindet sich nördlich von Birmingham, der zweitgrößten Stadt des Vereinigten Königreichs nach London mit einer Bevölkerung von über 1,1 Millionen. WAS UK hat seinen Sitz in Burton upon Trent, das vor allem für seine Bierbrauerei bekannt ist und in dem sich derzeit die Molston Coors Brewery befindet. WAS UK begann ganz bescheiden mit zwei Mitarbeitern, Richard Skingley und Julie Skingley. Der erste Kunde war North East Ambulance Service. Heute fahren zahlreiche englische National Health Services Trusts (NHS) mit Krankenwagen und Rettungsfahrzeugen von WAS. Auch in Wales, Schottland und Nordirland werden WAS-Fahrzeuge eingesetzt. In 15 Jahren hat das britische Team mehr als 3.800 Fahrzeuge für das nationale Gesundheitssystem NHS im Vereinigten Königreich und für andere private Gesundheitsorganisationen wie das Rote Kreuz und die Johanniter (St. John Ambulance) bereitgestellt. Von diesen Fahrzeugen befinden sich derzeit noch 1.700 in der Garantiezeit, die normalerweise drei Jahre beträgt, in letzter Zeit aber auf fünf Jahre gestiegen ist. Im Allgemeinen beträgt der Lebenszyklus eines Rettungswagens im Vereinigten Königreich sieben Jahre.

Acht Teammitglieder schaffen etwas Einzigartiges

Das Team von WAS UK ist klein, aber hoch motiviert. Als es 2008 mit zwei Mitarbeitern begann, waren sie froh, 15 Fahrzeuge pro Jahr zu verkaufen. Heute, mit der vierfachen Teamstärke, sind die Verkaufszahlen um ein Vielfaches höher: Ganze 400 Fahrzeuge werden jährlich eingeführt, an neue Kunden übergeben und ersetzen ausgemusterte Ambulanzfahrzeuge. Nun ist es nicht so, dass, wenn man einmal erfolgreich Fahrzeuge für einen Ambulanz-Trust gebaut hat, dies eine garantierte Arbeit für viele Jahre ist. Das liegt daran, dass alle britischen Trusts ihre Aufträge immer streng nach öffentlichen Ausschreibungen vergeben, die sich über einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren erstrecken. Aber auch private Hilfsorganisationen wie das British Red Cross (Britisches Rotes Kreuz) oder die St. John Ambulance (Johanniter-Unfall-Hilfe) nutzen Ausschreibungen aus Gründen der Transparenz und zur Verringerung des Risikos der Nichteinhaltung von Vorschriften im Rettungswesen. Tom Howlett, Vertriebsleiter WAS UK, erklärt: „Die Teilnahme an britischen Ausschreibungen nimmt viel Zeit in Anspruch. Wir konzentrieren uns darauf, unseren Kunden zu versichern, dass WAS über alle technischen Fähigkeiten und Kapazitäten verfügt, um Fahrzeuge mit der richtigen Spezifikation und nach den höchsten Qualitätsstandards zu liefern. Außerdem müssen wir nachweisen, dass wir die Norm EN 1789:2020 einhalten, die für die Sicherheit von enormer Bedeutung ist.“

Bei den meisten Rettungsfahrzeugen in Großbritannien befindet sich die Krankentrage auf der rechten Seite des Innenraums, während sich auf der linken Seite zwei Sanitätssitze befinden. Traditionell wird die Patiententrage entweder mit einer Ladebordwand oder einer Rampe in ein britisches Fahrzeug geladen, aber in letzter Zeit werden die automatischen Ladesysteme für Krankentragen immer beliebter. In britischen Rettungswagen sind auch Videoüberwachungssysteme üblich, die alle Außenseiten des Fahrzeugs und bei Betätigung eines Panikknopfes auch das Innere des Patientenraums filmen. Die CCTV-Aufnahmen werden auf drei Arten verwendet. Erstens für Versicherungszwecke, so dass Unfallansprüche leicht geklärt werden können. Zweitens können die Aufnahmen verwendet werden, wenn ein Sanitäter angegriffen wurde, was dann als Beweis für die Verfolgung eines Täters dienen kann. Drittens fordern die Polizeibehörden das Filmmaterial des Fahrzeugs an, da es ein sehr nützliches Beweismittel an einem von ihnen gemeinsam besuchten Tatort sein kann.

Service in unmittelbarer Nähe

Im Laufe der Jahre ist das Netz der Dienstleistungspartner auf 30 Partner in ganz England, Schottland, Wales und Nordirland angewachsen. Immer in der Nähe von NHS-Hubs oder anderen Organisationen, um eine schnelle Erreichbarkeit und kürzere Reparaturzeiten zu erreichen. Darüber hinaus verfügt WAS UK über drei eigene Vollzeit-Servicetechniker, die sich um Garantieansprüche, technischen Support und alle anderen Kundenanforderungen kümmern. Sie sind nach Regionen aufgeteilt: je einer für den Südwesten, die Midlands und den Osten Englands. Gute Organisation ist alles, lächelt Tom. Und sieht immer noch sehr entspannt aus. Zusammen mit Geschäftsführer Darren Sullivan, der das achtköpfige Team leitet.

Highlights, die besonders viel Spaß machen

Fragt man Darren und Tom nach besonderen aktuellen Erfolgen, kommt sofort der neue 3,5 t WAS 500 Koffer-RTW auf Basis des Fiat Ducato und MAN TGE ins Gespräch. Er wurde vor zwei Jahren erstmals in England vorgestellt. Die Vorteile dieser wendigen Ambulanz wurden von St. John Ambulance (SJA), London Ambulance, East of England und Welsh Ambulance erkannt. Dank des WAS Leichtbaukoffers reduziert dieses Fahrzeug Kraftstoffverbrauch und Emissionen - ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum emissionsfreien Rettungswagen, da das Gewicht ein wichtiger Faktor ist. Das 3,5-Tonnen-Fahrzeug bietet ausreichend Platz und alles, was ein 5-Tonnen-Kofferfahrzeug auch bietet.
Eine weitere Herzensangelegenheit sind die Fahrzeuge, die wir für Neonatal- und Pädiatrietransporte herstellen. Diese Fahrzeuge transportieren spezielle Kinderbetten, Babyschalen und HD-Patientenkameras, um nur einige zu nennen. Kürzlich haben wir diese Fahrzeuge für den „South Thames Retrieval Service“ für das Evelina-Kinderkrankenhaus und für „Embrace“ für das Sheffield-Kinderkrankenhaus hergestellt. Es gibt noch andere Features, die auf dem UK Markt angeboten werden und die einzigartig für WAS sind. WAS Door Assist, eine automatische Zuziehhilfe für die Patientenraumtüren beispielsweise ist ein großer Favorit, weil es die Geräuschentwicklung und die Vibrationen beim Schließen der Türen reduziert.

WAS UK hat derzeit den Auftrag, Fahrzeuge für die britischen HART-Teams (Hazardous Area Response Team) zu liefern. Eine Rettungseinheit des NHS, die zu besonders schwierigen Einsätzen gerufen wird. Unter anderem auch für Einsätze, bei denen Erste Hilfe und Pflege erforderlich sind. Alle englischen Trusts haben ein HART-Team. Diese Teams verfügen über sehr spezielle Fahrzeuge mit spezieller Ausrüstung. Zur Fahrzeugflotte gehören Einsatzfahrzeuge, Mannschaftstransporter, ATV-Fahrzeuge und sog. Welfare Units (Versorgungsfahrzeuge). Die Welfare Unit ist sehr nützlich, weil es einen Wasserkocher für die Zubereitung von Tee mit sich führt, der im Vereinigten Königreich sehr wichtig ist, um das Personal oder andere Personen am Einsatzort zu erfrischen. Eine Tasse Tee ist im Vereinigten Königreich immer sehr beliebt!

Die Zukunft sollte umweltfreundlicher sein

Auch das WAS UK Team will einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Darren und Tom sind sich einig: Sie werden alles tun, um das Klima in England vor Abgasen zu schützen, und zwar mit E-Ambulanzen von WAS. Einen ersten Erfolg haben sie kürzlich erzielt: Die erste vollwertige E-Ambulanz auf Ford Basis wird bald auf Englands Straßen zu sehen sein. Ein guter Start für Darren und Tom.

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